Spaß im Schnee, in der Küche und beim Spielen

Gemeinsame Wintersportwoche von Albert-Schweitzer-Schule und Geschwister-Scholl-Schule mit viel Sport, Schnee und ohne Handy

Sie ist eine außergewöhnliche Schulfahrt, die Wintersportwoche, die alljährlich die Albert-Schweitzer-Schule und die Geschwister-Scholl-Schule gemeinsam ihren Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 7 anbieten. Nicht nur, dass sie in ein hervorragendes Skigebiet nach Riezlern im Kleinwalsertal führt und für einen erschwinglichen Preis eine Woche Wintersport ermöglicht, nein, auch die Erfahrungen in dem Selbstversorgerhaus und die acht Tage ohne Handy werden sicher in Erinnerung bleiben.

Für Andreas Scheuermann von der Albert-Schweitzer-Schule und seine beiden Kollegen Johannes Langer und Kevin Dippell von der Geschwister-Scholl-Schule, die die Woche gemeinsam mit neun weiteren Betreuerinnen und Betreuern organisiert und begleitet haben, ist es demnach auch das Gesamtpaket, das für die Jugendlichen den Wert dieser Fahrt ausmacht. Im Vordergrund steht dabei natürlich das sportliche Erlebnis: Sechs Tage lang konnten die Schülerinnen und Schüler aus Alsfeld in Österreich nach Herzenslust und Kenntnisstand Ski- und Snowboardfahren. Der Betreuungsschlüssel gab es her, dass verschiedene Gruppen die Pisten erobern konnten – zu verdanken der Unterstützung ehemaliger Schülerinnen und Schüler sowie des Alsfelder Skiclubs. „Besonders gefreut haben wir uns, dass mit Peter Heus und Hans-Jürgen Fey sozusagen zwei Urgesteine des Alsfelder Wintersports mit dabei waren“, stellt Scheuermann mit den Pensionären, die seit Jahren die Fahrt begleiten, zwei von vielen Helfern heraus. „Die beiden führen alle Gruppen sicher durch alle Pisten des Skigebiets – und das mit ganz viel Spaß.“ Versiert wie Heus sind natürlich alle Betreuerinnen und Betreuer, die rund um die Uhr für die knapp 70 Jugendlichen bereitstehen, sei es als Ansprechpartner, Sportlehrer, Unterstützer oder Haushaltsverantwortliche. Im Heuberghaus, dem Selbstversorgerhaus, das die Schulen schon seit vielen Jahren für die Wintersportwoche buchen, ist aber jeder mal dran: Für jeden Tag wird ein Koch- und Küchenteam gebildet, das für die anderen das Essen zubereitet und die Küche wieder auf Vordermann bringt. Wie genau das geht, davon überzeugte sich bei einer Stippvisite auch der Schulleiter der Albert-Schweitzer-Schule: Christian Bolduan besuchte die Gruppe für drei Tage, begab sich selbst auf die Skipisten und beteiligte sich mit Freuden in der Küche. Besonders mit Letzterem haben nicht alle Schülerinnen und Schüler in diesem Alter Erfahrung. Ebenfalls für viele der jungen Leute neu ist ein Leben ohne Handy. „Die Wintersportwoche findet analog statt“, so die klare Ansage aus dem Organisatoren-Team, die im Übrigen – zumindest zu Beginn der Woche – nicht nur den Schülerinnen und Schüler zu schaffen macht, sondern auch den Eltern. Im Laufe der Zeit jedoch wird klar, dass es möglich ist, sich die Zeit an den Abenden mit Brett- und Kartenspielen, mit Hausrallyes, Küchenarbeit und Gesprächen zu vertreiben. „Was am Anfang schwerfiel, wird nach und nach von einigen der Jugendlichen auch als besonderer Wert erlebt“, so eine Feststellung der Lehrkräfte, die für Notfälle natürlich mit den Eltern in Kontakt stehen.

Ein weiterer Wert dieser intensiven Woche ist das Naturerlebnis. Für viele Schülerinnen und Schüler war es das erste Mal, dass sie auf den Brettern oder dem Snowboard standen und auch, dass sie in den Bergen waren. Diese ganz andere, beeindruckende Natur, das Schauspiel von Bergen, Schnee und Sonne zu erleben, ist jedoch auch für die Fortgeschrittenen und Skigebietserfahrenen immer wieder ein großes Glück. Nicht zuletzt spielt der verantwortungsbewusste Umgang damit eine große Rolle. „Inhalte wie Klima- und Umweltschutz, gerade in den Skigebieten, werden immer wichtiger, auch in den Aus- und Fortbildungen der Trainerinnen und Trainer“, wie Scheuermann ausführt. „Damit werden sie natürlich auch in der Vorbereitung zur Fahrt und vor Ort thematisiert.“

Schulleiter Christian Bolduan kehrte nach seinem Ausflug in das Kleinwalstertal sehr überzeugt von dem Gesamtkonzept dieser besonderen Fahrt zurück: „Die idealen Skibedingungen direkt ab der Unterkunft machen allein schon den Reiz dieser Fahrt aus. Wichtiger war für mich aber noch die tolle Stimmung in der großen gemischten Schülergruppe von ASS und GSS, zu der ganz besonders das sehr gut eingespielte Leitungsteam beigetragen hat.“

Bleibt noch zu sagen, dass am Ende nicht nur alle Jugendlichen viel gelernt und erfahren hatten, angefangen vom Wintersport über den Küchendienst bis hin zu altmodischen Spieleabenden, sondern dass in sechs Tagen Skifahren und Snowboarden alle Teilnehmenden unfallfrei geblieben sind und wieder wohlbehalten im derzeit fast schneelosen Vogelsberg angekommen sind. Den einen oder die andere wird es da sicher bald, wenn nicht zurück ins Kleinwalsertal, dann vielleicht doch auf den Hoherodskopf oder die Wasserkuppe ziehen.

Text: Traudi Schlitt, Bilder: Andreas Scheuermann