
Was Weihnachten alles sein kann
Die Presse-AG der Albert-Schweitzer-Schule über die vielen Facetten eines besonderen Festes
Weihnachten – ein Fest, das für jeden etwas bedeutet und mit ganz vielen Erinnerungen, Ereignissen und natürlich auch mit Nervereien verbunden ist. So geht es nicht nur Erwachsenen, sondern auch jungen Leuten. Die jungen Journalistinnen der Presse-AG machten sich auf die Suche nach alldem und wurden ganz schnell fündig:
Von wegen „Stille Nacht“ – Weihnachtslieder spielen eine wichtige Rolle an Heiligabend
Von Julia Rausch
„Last Christmas“ dröhnt es in diesen Tagen wieder durch unsere Radios. Egal ob die guten alten Klassiker oder neuere Popsongs, für jeden ist um die Weihnachtszeit etwas dabei. Denn sind wir mal ehrlich: Weihnachten ohne Musik ist wie Ostern ohne Hase.
An Heiligabend unter dem Weihnachtsbaum zu ihren liebsten Weihnachtsliedern zu singen, gehört bei vielen Menschen weltweit zum typischen Bild von Weihnachten. Seit dem Mittelalter werden zur Adventszeit mal religiöse, mal eher weniger auf die Weihnachtsgeschichte bezogene Lieder gesungen. „Oh du fröhliche“, „Stille Nacht, heilige Nacht“ oder „Ihr Kinderlein kommet“ sind mit ihren meist schon Jahrhunderte alten Texten in vielen Köpfen fest verankert und feste Bestandteile eines jeden Weihnachtsgottesdienstes.
Egal ob kleine oder große Weihnachtsfans, bei den Liedern von Rolf Zuckowski wird jeder für kurze Zeit wieder Kind. Denn einen Ohrwurm wie „In der Weihnachtsbäckerei“ oder „Es schneit, es schneit“ erst einmal wieder aus seinem Kopf zu bekommen, kann Tage dauern. Gerade Kindern gefallen diese Lieder besonders gut, da Rolf Zuckowski genau die Gedanken der Kinder anspricht. „Wann kommt der Weihnachtsmann denn endlich?“ Und „Wann fällt der erste Schnee?“ sind Fragen, die jedes Kind unbedingt beantwortet bekommen möchte.
Doch es gibt noch andere Weihnachtslieder: Vor allem in unseren Radios kommt man momentan um die Weihnachtspopsongs nicht herum. Meist schon Ende Novembers hört man erste Songs wie „Santa Baby“, „All I want for Christmas“ oder „Winterwonderland“. Diese Popsongs sind den Klassikern in Sachen Bekanntheitsgrad schon lange nicht mehr unterlegen. Oft gecovert oder in unterschiedlichen Sprachen, begeistern sie Millionen Menschen weltweit. Doch ganz ehrlich: Entweder liebt man sie, oder man hasst sie, schließlich hört man sie überall – ob beim „Geschenkebesorgungsmarathon“ oder wenn man nach einem langen Arbeitstag im Stau steht.
Auch im TV dürfen Weihnachtssongs natürlich nicht fehlen. In der VOX-Show „Sing meinen Song – das Weihnachtsspezial“, in dem unter anderem Künstler wie Johannes Strate, der Frontsänger von der Erfolgsband REVOLVERHELD, oder die ESC-Gewinnerin von 2010 Lena Meyer Landrut ihre liebsten Weihnachtslieder covern. Außerdem gehören auch Shows wie „Die Nacht der 100.000 Lichter“ oder „Die schönsten Weihnachtshits“ für viele Menschen zu Weihnachten dazu.
Aber ganz egal ob mit Weihnachtsliedern oder ohne – Weihnachten sollte kein Fest sein, an dem wir alle gehetzt durch die Geschäfte rennen oder stundenlang das anspruchsvollste Weihnachtsmenü zu kochen. Schließlich ist auch Weihnachten nur ein Tag wie viele in unserem Leben und es genügt auch sich mit seinen Liebsten zusammen zu setzen.
Kein Weihnachten ohne Findus, Conni und Pippi – Über die Weihnachtshelden der Kindheit in Büchern und Serien
Von Maya Becker
Egal ob Pettersson und Findus, Conni, Benjamin Blümchen, selbst Pippi Langstrumpf feiert Weihnachten. So gut wie in jeder Kinderbuchreihe gibt es eine Folge, in der Weihnachten gefeiert wird. Das waren, als ich noch jünger war, immer meine Lieblingsfolgen und sind es auch immer noch. Zum Beispiel die Episode „Conni im Advent“. Ich schaue sie auch immer noch gerne. Sie handelt davon, dass Conni und ihre Familie die letzten Besorgungen vor dem 1. Advent machen: schmücken, Adventskranz basteln und viele Dinge mehr. In den meisten dieser Folgen geht es um die Frage: „Gibt es den Weihnachtsmann oder nicht?“ Dann wird mit Fallen oder Tricks versucht den Weihnachtsmann zu ertappen, wenn er die Geschenke bringt. Conni zum Beispiel erzählt in einer Folge ihren größten Wunsch nur dem Weihnachtsmann auf dem Weihnachtsmarkt, damit nicht einfach ihre Mutter das Geschenk kaufen kann. Oder Findus aus „Pettersson und Findus“: Er baut mit Pettersson eine Höhle aus Schneekugeln, in die oberste Kugel kommt Findus‘ Wunschzettel, und in die Höhle stellen sie eine Kerze. Findus wartet den ganzen Abend, denn sein größter Wunsch ist den Weihnachtsmann zu treffen. Allerdings schläft er schon davor ein. Nun muss sich Pettersson etwas einfallen lassen, um Findus‘ größten Wunsch zu erfüllen. Er versucht eine Maschine zu bauen, die den Weihnachtsmann dann an Heiligabend imitieren soll. Letztendlich braucht er sie dann nicht, da schon der „echte Weihnachtsmann“ kommt. In der Pippi Langstrumpf-Weihnachtsepisode hingegen passiert etwas ganz anderes. Da Pippis Vater ja im Taka-Tuka-Land lebt, ihre Mutter bereits tot ist und ihre Freunde, die Geschwister Tommy und Annika, mit ihren Eltern Weihnachten feiern, ist sie Heiligabend alleine. Doch davon lässt sie sich nicht runterziehen und bastelt für alle Kinder in der Stadt ganz viele Geschenke, die sie alle an den Baum vor ihrem Haus hängt. Tommy und Annika langweilen sich bei ihren Eltern und gehen zu Pippi, um ihr noch ihr zu geben. Es kommen alle Kinder aus der Stadt mit und übergeben Pippi das Geschenk gemeinsam. Danach entdecken sie die Geschenke am Baum und fangen an zu klettern. Diese Folge finde ich besonders schön, weil sie den eigentlichen Grund von Weihnachten hervorhebt. Natürlich geht es auch um die Geschenke, aber sie zeigt auch, dass das Wichtige an Weihnachten die Gemeinsamkeit ist und dass man das Fest mit denen, die man liebt, zusammen feiern sollte. So eine ähnliche Geschichte gibt es auch bei Benjamin Blümchen. Nur dass er die Geschenke für die Tiere im Zoo macht.
Ganz egal wie die Charaktere feiern, das Einzige, was sie wollen, ist Freude verbreiten.
Von Sinterklaas, Lucia und Befana – Weihnachten in anderen Ländern
Von Annegret Braun
Wie man bei uns Weihnachten feiert, ist klar: Weihnachtsbäume, Plätzchen und Kekse, gemütliches Beisammensein im Kreis der Familie und nicht zu vergessen die Bescherung am Heiligen Abend. Aber wie sieht das in anderen Ländern aus?
In den Niederlanden findet das eigentliche Spektakel bereits am 6. Dezember statt. „Sinterklaas“, der holländische Weihnachtsmann, lebt eigentlich in Spanien und kommt Mitte November auf seinem Dampfschiff den Atlantik hochgefahren. Dieses Ereignis wird in vielen Küstenstädten nachgespielt. Sinterklaas legt den Kindern in der Nacht vom 5. auf den 6. Spielzeug und Süßigkeiten in die extra aufgestellten Stiefel. Der 24. Dezember ist nur ein religiöser Feiertag, an dem sonst nichts passiert.
Das polnische „Święta“ wird traditionell am 24. Dezember zelebriert. Zu essen gibt es Karpfen und zum Nachtisch „Makȯwki“, eine Art süßer Auflauf bestehend aus Mohnpudding und Toastbrot. Bei diesem Weihnachtsessen bleibt immer ein Gedeck am Tisch frei im Falle, dass ein Bedürftiger an der Tür klingelt, und zum Gedenken an die Verstorben. Unter den Teller legt man während des Essens ein wenig Brot, etwas Salz und Kleingeld. Das soll einem Glück und Reichtum im neuen Jahr bringen. Während die Menschen die Kirche besuchen, legt das Christkind die Geschenke unter den Baum.
In Schweden hat man eine besondere Tradition. Am 13. Dezember, dem Luciafest, geht meist die älteste Tochter des Hauses als heilige Lucia verkleidet die Familie wecken. Das Wichtigste an der Verkleidung ist ein Kranz aus Preiselbeerzweigen und Kerzen auf dem Kopf. Im Laufe des Tages wird das Fest auch in Kindergärten oder Schulen gefeiert. Die heilige Lucia wird dabei von einem Kinderchor in weißen Gewändern begleitet.
In Italien geht man traditionell in der Nacht von 24. auf den 25. Dezember in die Kirche, um gemeinsam die Geburt Christi zu feiern. Spenden werden in Form von Geld, aber auch in Form von Spielzeug oder Kleidung abgegeben und an Bedürftige verschenkt. Die Geschenke dürfen die Kinder erst am 25. Dezember auspacken, aber das ist noch lange nicht alles. Am Abend des 5. Januars stellen die italienischen Kinder Stiefel auf oder hängen Socken an den Kaminsims, sodass diese in der Nacht von der der Hexe „Befana“ mit Süßigkeiten und Geschenken befüllt werden. Aber Achtung! Böse Kinder bekommen nur Kohlestücke. Dabei handelt es sich aber nicht um echte Kohle, sondern um „Carbone Dolce“, einer schwarz gefärbten Zuckermasse, die wie Kohle aussieht.
In Russland bringt „Väterchen Frost“ den Kindern die Geschenke – in der Silvesternacht, da zu Zeiten der Sowjetunion durften keine christlichen Feste gefeiert werden durften. Er wohnt zusammen mit seiner Enkelin, dem Schneeflöckchen, und vielen Tieren zusammen in der russischen Taiga. Die Geburt Jesu feiern die orthodoxen Christen am 6. Januar, dem Tag der Heiligen Drei Könige, danach wird am 7. Januar Weihnachten gefeiert. Da die christliche Religion nach der Oktoberrevolution 1917 stark unterdrückt wurde, wurde Weihnachten in Russland erst im Jahr 1991 zum offiziellen Feiertag erklärt.
In den meisten asiatischen Länder wird Weihnachten überhaupt nicht gefeiert, da nur wenige Menschen christlich sind.
Zu frühe Kekse, zu viele Termine und blöde Geschenke – Warum Weihnachten manchmal echt nervt
Von Amelie Krug
Viele sagen Weihnachten sei die schönste Zeit des Jahres und dafür da, mehr Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen. Natürlich ist daran auch viel Wahres. Aber was kommt in der Vorweihnachtszeit? Stress, um die richtigen Geschenke zu finden? Schon ab Ende Oktober Weihnachtsdekoration und Lebkuchen in vielen Geschäften? Weihnachtslieder in Dauerschleife in vielen Radiosendern? In vielerlei Hinsicht können Weihnachten und Heiligabend auch nervig sein. Unter anderem wollen auch viele Leute die Vorstellung von einem „perfekten“ Weihnachtsfest nicht loslassen, weshalb sie dann unnötig gestresst und unter Druck gesetzt sind.
Aber muss man wirklich schon ab Anfang November in Weihnachtsstimmung sein? Laut einigen Studien sehen die meisten Leute Weihnachten als eines der anstrengendsten Ereignisse im ganzen Jahr. Dazu kommen dann noch ungeliebte Geschenke, die auch zu den weihnachtlichen Problemfaktoren gehören, da diese dann oftmals das ganze Jahr im Schrank stehen und Platz wegnehmen oder verkauft beziehungsweise weiterverschenkt werden. Vorher hat man aber noch ein schlechtes Gewissen, da man der Person, von der man das Geschenk erhalten hat vorgaukeln möchte, dass einem das Geschenk gefällt. Nach Heiligabend kommt auch noch die „Rundreise“ zu allen Verwandten, die an den beiden darauffolgenden Weihnachtsfeiertagen stattfindet. Dadurch wird der Aufwand dann sogar noch mal drei genommen.
Trotzdem kann man nach Weihnachten doch oft positiv auf die Feiertage zurückblicken und sich vielleicht auch eine gute Strategie zurechtlegen, um dem Stress im nächsten Jahr ein wenig aus dem Weg zu gehen.