Die Königin der Musikinstrumente – Die Orgel
Warum sie so heißt, wer sie spielt, wie sie funktioniert und welche Orgeln man unbedingt kennen sollte.
Von Jörn Sündermann
Wahrscheinlich hat jeder schon einmal eine Orgel in der Kirche gehört – selbst die kleinste Dorfkirche hat eine und fast jeder Gottesdienst wird von einem Organisten begleitet. Doch ist die Orgel wirklich die Königin der Instrumente und wie funktioniert sie überhaupt? Das kläre ich heute auf. Und ich verrate auch, welche Orgeln man unbedingt kennen sollte.
Ich denke, die Orgel wird als Königin der Instrumente bezeichnet, da man mit ihr sehr viele verschiedene Klänge erzeugen kann. Denn erst durch die Benutzung unterschiedlicher Register wie beispielsweise „Flöte“ oder „Oboe“, aber auch „Nachthorn“ zusammen entstehen immer wieder verschiedene Klangfarben. Vielleicht hat die Orgel aber auch die Bezeichnung der Königin unter den Instrumenten, da Orgeln meistens sehr groß und imposant wirken.
Nicht ohne Grund war die Orgel das Instrument des Jahres 2021.
Doch wie entsteht der Ton bei einer Orgel? Zuerst wird Luft erzeugt. Früher musste jemand einen großen Blasebalg betreiben, was heute allerdings nicht mehr nötig ist, da die Luft mit elektrischen Windmaschinen erzeugt wird. Nun muss man wissen, dass es an einer Orgel verschiedene Register gibt. Jedes Register hat eine andere Klanghöhe und eine Klangfarbe. Benutzt man bestimmte Register zusammen, ergibt sich ein angenehmer Klang. Durch das Betätigen der Tasten öffnet der Organist über Holzleisten einzelne Ventile, durch die die Luft strömt. Dieser Luftstrom trifft auf die Orgelpfeifen und ein Ton entsteht. Auch bei den Orgelpfeifen gibt es verschiedene Arten mit unterschiedlichen Eigenschaften.
Spielt man nun bestimmte Register zusammen, ertönt wunderschöne Musik!
Eine Orgel muss allerdings nicht unbedingt in einer Kirche stehen. Die beeindruckendste Orgel steht für mich in der Elbphilharmonie in Hamburg. An dieser Orgel fasziniert mich einfach ihre Größe mit den vielen verschiedenen Registern. Zudem kann man die Orgel klassischerweise von dem Spieltisch an der Orgel spielen, bei dem die Tasten die Pfeifen über Holzleisten auslösen, oder an einem Spieltisch, der auf der Bühne steht und über Kabel mit den Pfeifen hoch oben in der Konzerthalle der Elbphilharmonie verbunden ist. Wo Orgeln in Kirchen von Gemeinden meist um die zehn Register haben, hat die Orgel der Elbphilharmonie 69 Register. Der Ton kann aus bis zu 4765 Orgelpfeifen erklingen und die Orgel hat ein Gesamtgewicht von 25 Tonnen. Bei den Orgelpfeifen gibt es Pfeifen, die so hell erklingen, dass man sie fast nicht hören kann, und wiederum sehr große Pfeifen, die so dumpf klingen, dass man den Ton der Orgelpfeifen nur als dumpfes Kribbeln wahrnimmt.
Ganz besondere Orgeln gibt es auch bei uns. Diese sind zwar nicht so mächtig wie die der Elbphilharmonie, dafür stehen sie aber allen Menschen in fast jedem Gottesdienst zur Verfügung.
Ein Beispiel ist die Orgel der Kirche in Schrecksbach. Diese Orgel hat zwei Manuale, das heißt, sie besitzt zwei Klavier-Tastaturen. Diese kann man über eine Manual-Koppel gleichzeitig spielen. Ganz im Gegensatz zu der Orgel in der Kirche zu Holzburg, bei der es nur ein Manual gibt. Dementsprechend ist die Orgel in Schrecksbach mein Favorit.
Ich finde, dass die Orgel den Titel der Königin der Musikinstrumente verdient hat und ihm auch gerecht wird. Eine Orgel kann man in so vielen Klängen ertönen lassen und es ist ein Meisterwerk, eine Orgel, wie die in der Elbphilharmonie, zu bauen. Dem Klang dieser Königin der Instrumente kann man nicht nur in den Gottesdiensten lauschen, sondern auch bei Konzerten.
Text von Jörn Sündermann
Bild Orgel Schrecksbach: Jörn Sündermann
Bild ElPhi: CreativeCommons