Ehrungen zeigen Vielfalt im schulischen Leben über alle Altersklassen
klASSeMomente an der Albert-Schweitzer-Schule: Ausgezeichnete Aktivitäten, große Projekte und sehr gute Leistungen
Full House war vor wenigen Tagen in der Aula der Albert-Schweitzer-Schule, denn zahlreiche Schülerinnen und Schüler waren mit ihren Familien der Einladung der Schulleitung gefolgt, um klASSeMomente zu teilen. Unter diesem Format ehrte das Gymnasium erstmals Schülerinnen und Schüler, Klassen und Projekte, die sich aus dem Schulalltag hervorheben, die Leistungsbereitschaft und zeigen und Prädikate für die Albert-Schweitzer-Schule sind.
Als erster Höhepunkt trat noch vor der Begrüßung durch Schulleiter Christian Bolduan die Big Band der Schule unter der Leitung von Martin Wilhelm auf. Sie wurde 2018 als beste hessische Schulband ausgezeichnet und zeigte einmal mehr, was sie drauf hat.
Christian Bolduan freute sich, neben den unerwartet vielen Gästen aus der Schulgemeinde auch seine Amtsvorgängerin Elisabeth Hillebrand und Stadtrat Jürgen Udo Pfeiffer begrüßen zu dürfen sowie Amelie Kreuter als Vorsitzende des Fördervereins der Schule, der die klASSeMomente mitunterstützt hat, und Mark Schäfer als Vorsitzenden des Schulelternbeirates. Dass die Schule für das vergangene Kalenderjahr zwanzig sehr verschiedene Projekte auszeichnen könne, verdanke man zum einen dem Willen der beteiligten Schülerinnen und Schüler, mehr zu tun als nötig und über den Regelunterricht hinaus tätig zu werden, aber auch den Lehrkräften, die solche Aktivitäten anregten und unterstützten. „Das Verlassen der Komfortzone ist ein Garant für Erfolg“, so Bolduan. Er verwies darauf, dass auch der Namensgeber der Schule es in vielen Disziplinen zur Expertise gebracht hat und dass gerade soziales Engagement Albert Schweitzer wichtig war. Auch die Tatsache, dass fast achtzig Prozent der ausgezeichneten Schülerinnen und Schüler weiblich sind, war es Bolduan wert, erwähnt zu werden. Die klASSeMomente könnten eine Tradition begründen, sagte der Schulleiter, der damit den „Kern der Motivation“ streuen wolle.
Durch den langen Abend, an dem jedes Projekt seine Zeit bekam, führten die beiden Lehrkräfte Gabriele Koch und Steffen Kaiser. Sie sprachen von einer Kultur der Wertschätzung an der Albert-Schweitzer-Schule, die nicht nur Leistung beinhalte, sondern auch Gemeinschaftsmomente. Die Ausgezeichneten erhielten an diesem Abend eine Urkunde der Schule und einen „Albert“; einen Erinnerungs-Magneten mit dem Porträt Albert-Schweitzers.
Als erstes baten sie Lynnia Kleber, Annouk Lancee und Maja Müller (Klasse 8) auf die Bühne. Diese drei Schülerinnen lasen aus ihrer selbst geschriebenen englischen Kurzgeschichte „Screams of the Night“ vor, mit der sie im vergangenen Jahr mit Unterstützung ihrer Lehrerin Büsra Türkmen am Bundesfremdsprachenwettbewerb teilgenommen hatten.
Ebenfalls eine Gemeinschaftsleistung zeigten Maya Heinrich, Amelie Krug, Julia Rausch, Liz Römer, Anne Schäddel und Annegret Braun (Q2): Sie hatten 2022 mit einem schön gestalteten Memory zum Thema Dumpingpreise den Zweiten Hessischen Landespreis im Europäischen Nachhaltigkeitswettbewerb gewonnen. Unterstützt wurden sie dabei von ihrer Lehrerin Vanessa Reichel.
Für besondere Aufmerksamkeit sorgten Elisabeth Kurz und Mara Goralczyk. Die beiden Sechstklässlerinnen stellten ihr Projekt vor, das sie der Daphnia Magna, dem großen Wasserfloh, gewidmet hatten und das – wie viele andere – in Kooperation mit dem Forschungszentrum Neu-Ulrichstein stattfand. Mit kleinen Filmsequenzen und lebhaften Erklärungen begeisterten die Mädchen das Publikum.
Bilder einer außergewöhnlich schönen Kursfahrt der Einführungsphase nach Rom zeigte Emilia Bauer (Q2), bevor Julius Fietzke, Susanna Witznick, Emma Herget und Anna Benova (6. Klasse) über die Aktion Weihnachten im Schuhkarton berichteten. In 202 prallgefüllten Weihnachtspaketen, die die ganze Schulgemeinde für Kinder in armen Ländern gepackt hatten, drückte sich das Engagement der Albert-Schweitzer-Schule ebenso aus wie in dem Plan, das Gymnasium „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ werden zu lassen, den später Milena Griesche von der SV vorstellte, oder den Aktivitäten im Gesellschaftspraktikum, das Johanna Faubel und Michelle Merle (E-Phase) vorstellten. Sie ermutigten ihre Mitschülerinnen und Mitschüler, ihren eigenen Horizont im Rahmen eines Sozialpraktikums zu weiten: „Was ihr dort erlebt und lernt, kann man in der Schule nicht finden.“
Auf besondere Aufmerksamkeit stieß der Letzte-Hilfe-Kurs, der erst vor kurzem unter der Leitung der Palliativ-Care-Fachkraft Stephan Eppler stattgefunden hat. Wie Paula Happel und Timea Kneip (8. Klasse), die wesentliche Inhalte dieses Kurses, der den Umgang mit Sterbenden thematisiert, wiedergaben, erhielt auch Eppler eine Anerkennung der Schule.
Die Albert-Schweitzer-Schule ist auch sportlich, wie an der nächsten Ehrung zu erkennen war. Konrad Faubel, Jakob Schmidt und Alfred Schmidt waren mit Unterstützung von Alexandra und Dirk Greifenhagen beim 1. Mountainbike-Wettbewerb dieser Art in Hessen erfolgreich. Später würdigten die Moderatoren noch die Schülerinnen und Schüler, die erfolgreich an den letztjährigen Bundesjugendspielen teilgenommen hatten, und Alessio Cardamone, der für die Schulmannschaft den 2. Platz in der Jugendwertung des Charity-Laufs „Alsfeld bewegt“ erreicht hat (Klassen 6 bis E-Phase).
Darüber hinaus glänzte auch die Fachschaft Kunst – und das gleich mehrfach: Zum einen hatten verschiedene Kurse und Klassen im Rahmen des Stadtjubiläums im vergangenen Jahr mit Kunstwerken am Tag der Schulen teilgenommen. In Lauterbach steuerten sie Bilder zu der Ausstellung „Was heißt schon alt?“ in der Kulturspinnerei bei, und einen großen Erfolg feierten die Schülerinnen und Schüler, die von Staatsministerin Angela Dorn für ihre Bilder im Rahmen des Wettbewerbs der Kinderakademie geehrt worden. Unter dem Motto „Respekt“ hatten sie ihre Assoziationen zu Papier gebracht. Jannes Engel, Erik Köhler, Esther Arnold, Nick Helfenbein, Johanna Faubel und Amelie Semmler (7. und 10. Klasse) erläuterten, was es mit all dem auf sich hatte; viele der Bilder gab es in der Aula auch zu sehen.
Als Vertreter der musikalischen Seite der Schule glänzten neben der Big Band auch der Chor der Leitung von Antje Margolf, das Orchester unter der Leitung von Arno Pausch sowie Maximilian Richber (Q4), der eine Eigenkomposition nach einem impressionistischen Bild von Monet aufführte.
Für ihr großes Engagement in Sachen Spracherwerb wurde Maja-Sophie Reitz (Q4) geehrt. Da kein Leistungskurs Französisch zustande kam, hat sie selbst die Initiative ergriffen und mit Unterstützung der Fachlehrerin Ilona Rößner für die DELF-Prüfungen gelernt. Diese bestätigen ihr mit dem B1- Niveau ein sehr hohes Maß an Sprachkompetenz im Fach Französisch. Dieser Einsatz – in Kombination mit den anstehenden Abiturprüfungen – war allen ein großes Lob wert.
Auch eine kleine Theateraufführung gab es zu sehen: Eine Sequenz aus „Eine Alsfelder Hexennacht von 1663“ führten Rona Jaka, Ioana Sandu, Frieda Kraus, Damla Kahraman, Swantje Gerbig und Leandra Nagel auf. Gemeinsam mit ihrem Fachlehrer Michael Rudolf hatten sie dieses Stück für das Stadtjubiläum entwickelt und dort mehrfach aufgeführt (7. Klasse).
Für die erfolgreiche Teilnahme am Mathematikwettbewerb wurden Jakob Engel, Antonia Eurich, Timea Kneip und Lynnia Kleber geehrt (Klasse 8). Für eine weitere besondere Leistung im Fach Englisch konnten die Sieger des „Big-Challenge-Wettbewerbs“ ausgezeichnet werden: Hannes Rößner, Paul Flynn, Timea Kneip und Manuel Rausch (Klasse 7 und 8).
Literarisch wurde es zum Abschluss des Abends, der alle Gäste mit seiner Vielfalt und der Leistungen der Schülerinnen und Schüler, aber auch der Angebote der Schule begeistert hatte. Elisabeth Kurz (6. Klasse), Schulsiegerin des Vorlesewettbewerbs, zeigte eine Kostprobe ihres Könnens und Emilia Bauer, diesjährige Siegerin des OVAG-Jugendliteraturpreises, las aus ihrer Siegergeschichte vor. Mit ihr zusammen gehören Julia Rausch und Luana Cimiotti (alle Q2) als Schülerinnen der Albert-Schweitzer-Schule zu den Preisträgerinnen dieses Wettbewerbs.
Das Moderatorenteam würdigte abschließend alle Leistungen und Projektideen. Gleichzeitig ermutigten Koch und Kaiser die Schulgemeinde, auf diesem Weg mitzugehen: „Man sieht, dass die Anstrengung sich lohnt und Freude bringt.“
Text und Bilder: Traudi Schlitt