• Verfasser: Traudi
  • Thema: Presse-AG
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Kein Angebot für junge Menschen

Ein Kommentar von Philip Schmidt und Paulina Koston (Presse-AG der Albert-Schweitzer-Schule)

„Wir alle für Lützi!“ Unter diesem Motto protestierten vor wenigen Wochen schätzungsweise 10.000 Demonstrant*innen vorort für das kleine Dorf Lützerath, welches als letztes dem Braunkohletagebau weichen soll. Unter den Demonstrant*innen war auch Luisa Neubauer, eine der bekanntesten Vertreter*innen der Klimabewegung Fridays for Future in Deutschland. „Ich weiß nicht, ob die Grünen-Führung sich bewusst ist, was sie da angerichtet hat“ sagte sie kurz nach der Räumung im ARD. Denn welcher Partei können Leute, denen Klimaschutz wichtig ist, noch vertrauen, wenn selbst die Grünen sich für einen Kohleabbau und gegen das Klima entscheiden? Zu dieser Kritik äußerte sich der Abgeordnete der Grünen im Europaparlament Malte Gallée: „Problem bei der ganzen Sache ist, dass es tatsächlich im Koalitionsvertrag zwischen SPD, FDP und den Grünen festgehalten ist. Wir hatten in den Koalitionsverhandlungen uns dafür eingesetzt, dass Lützi bleibt. Wir konnten uns aber nicht durchsetzen und haben nur den Satz rein bekommen, dass über Lützerath die Gerichte entscheiden werden. Und das haben sie getan. Leider gegen Lützerath und für RWE.“ Im weiteren Verlaufe des TikTok-Videos erklärt Malte Gallée, dass es trotzdem noch nicht zu spät sei, an dem 1,5-Grad-Ziel festzuhalten. Sein Appell: Der Klimakrise müsse man mit demokratischen Mitteln begegnen, das heißt, in den Parlamenten für geeignete Gesetze sorgen, aufgrund derer die Gerichte anders entscheiden müssen als in Lützerath.

Doch wenn die Klimapolitik so weitergeht, können diese Prozesse zu lange dauern, um den Klimawandel aufzuhalten. Gerade junge Leute wünschen sich eine schnellere Änderung von Gesetzen und eine Anpassung der Klimapolitik. Diese Themen müssen von Parteien glaubhaft und schnell angegangen werden, sodass das Vertrauen in die Politik wieder zurückgewonnen wird, und junge Wähler*innen in Zukunft nicht ratlos vor den Wahlurnen stehen.

(Fotos: © Lützi Lebt, https://www.flickr.com/photos/luetzibleibt/52621415034 / Bearbeitung: T. Schlitt)