• Verfasser: Traudi
  • Thema: Presse-AG
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LGBTQ+ – Toleranz für alle

Eine kleine Einführung in eine Welt, in der es nicht nur Mann und Frau gibt

Von Annkathrin Lambertz

Ein Artikel, der einmal um die Pressewelt gegangen ist, war vor wenigen Wochen „Wir sind schon da“ – ein Bekenntnis von 185 Schauspieler*innen, die der LGBTQ+-Community angehören. Doch was genau heißt das eigentlich? Das L in LGBTQ+ steht für lesbian bzw. lesbisch, das G steht für gay, das englische Wort für schwul/homosexuell (eigentlich bedeutet es nur schwul, aber im Englischen bezeichnen sich auch manche Lesben als „gay“). Das B steht für bisexuell, das T für transsexuell und das Q für queer. Das Plus steht für die vielen anderen sexuellen Orientierungen, die es gibt. Tatsächlich gibt es 46 verschiedene Bezeichnungen, die alle mit dem Plus umfasst werden.

Aber wofür steht jetzt eigentlich was? Lesbisch steht für Frauen, die sich nur zu Frauen hingezogen fühlen. Schwul sind Männer, die sich nur zu anderen Männern hingezogen fühlen. Bisexuell bedeutet, dass man (Mann, Frau oder divers, denn jedes Geschlecht kann bi sein) sich zu zwei oder mehr Geschlechtern hingezogen fühlt. Transsexuell bedeutet, dass sich eine Person nicht richtig in ihrem Körper fühlt, beispielsweise, wenn ein Mann sich in seinem Körper falsch fühlt, da er sich eher für eine Frau hält. Das hat nichts damit zu tun, was man bevorzugt, da es keine bewusste Entscheidung ist. Man denkt also nicht: „Och nee, Männer sind doof, ich wäre lieber eine Frau“, sondern es ist etwas Unterbewusstes, man spürt es, wenn man nicht im richtigen Körper ist. Queer ist man, wenn die sexuelle Orientierung sich ändert, wenn man sich an einem Tag zum Beispiel stark zu Männern hingezogen fühlt, am anderen aber zu Frauen und dann zu gar niemandem. Wenn man sich von niemandem sexuell angezogen fühlt, ist man asexuell. Das bedeutet, dass man Gedanken, die andere Menschen ständig haben, wie zum Beispiel „Oh, wow, das Mädchen ist aber sexy“ oder „Uff, der Mann ist aber heiß“ nicht hat. Man hat kein Verlangen, mit jemandem zu schlafen oder sexuelle Verbindungen aufzubauen. Für asexuelle Personen kann Sex aber trotzdem ein schönes Erlebnis sein, es verlangt sie aber nicht danach. Andersherum gibt es das auch aromantisch. Wenn man aromantisch ist, dann verlangt es einen nicht nach Nähe, Liebe oder einer romantischen Beziehung. Das heißt natürlich nicht, dass aromantische Personen kein Herz haben. Sie sind einfach eher Einzelgänger und haben kein Bedürfnis nach Zuneigung. Sie haben trotzdem sexuelle Empfindungen, also die oben genannten Gedanken gibt es in ihrem Kopf. Sie verlangt es auch genauso nach Sex wie eine „normale“ Person. Aromantische Personen wollen einfach keine Beziehungen oder ähnliches. Oft werden asexuell und aromantisch verwechselt, obwohl sie eigentlich sehr unterschiedlich sind.

Auch gibt es mehr als nur zwei Geschlechter, wie zum Beispiel nicht-binär oder neutral. Das bedeutet, dass man kein definierbares Geschlecht hat. Natürlich gilt das für das Bewusstsein. Körperlich gehört man immer nur einem Geschlecht an: männlich oder weiblich. Außer man ist intersexuell. Das ist allerdings eine körperliche Sache, also eine andere Geschichte. Man kann auch genderfluid sein. Das bedeutet, dass sich das mentale Geschlecht verändert, also mal fühlt man sich wie ein Mann, dann wieder wie eine Frau; dann ist man nicht-binär. Auf Englisch gibt es einen tollen Spruch: gender is fluid, sexuallity is fluid, was so viel bedeutet wie: Geschlecht ist fließend, Sexualität ist fließend. Er steht dafür, dass sich alles verändert, genauso wie in einem Fluss nie das gleiche Wasser fließt. Es hat sich viel verändert, und es wird sich auch noch sehr viel verändern, was die LGBTQ+-Community betrifft. Es wäre wünschenswert, dass die verschiedenen Facetten der Community mehr Aufmerksamkeit bekommen und den Menschen mehr Toleranz entgegengebracht wird. Man muss es ja nicht gleich mögen, wenn die Enkelin lesbisch ist oder der Sohn sich nicht-binär fühlt, aber es wenigstens zu akzeptieren und einzusehen, dass man es nicht ändern kann, wäre ein echter Fortschritt

Dieser Artikel erhebt im Übrigen keinen Anspruch auf die vollständige Nennung aller sexuellen Orientierungen, die es gibt, aber die oben genannten sind die bekanntesten, über die man auf jeden Fall Bescheid wissen sollte.