Mitbestimmung in der Schule: Der neue SV-Vorstand der ASS
Interview mit Schülersprecherin Johanna Faubel
Die Presse-AG der Albert-Schweitzer-Schule hat sich in ihrem ersten Projekt mit Themen ihrer Wahl beschäftigt. Zum Beispiel mit der SV.
Von Elisabeth Kurz
Unter Schülern ist es zwar kein Geheimnis, dass regelmäßig Schülerratssitzungen (SR-Sitzungen) stattfinden, trotzdem ist wenig darüber bekannt, warum die Arbeit der SV so wichtig ist. SV, das heißt Schülervertretung, und wie dieser Name schon sagt, wird sie von Schülern gewählt und arbeitet als oberstes Gremium der Schüler in deren Interesse mit Lehrern, Eltern und der Schulleitung zusammen. Aber was heißt das in der Praxis? Fakt ist: Ohne die SV wäre es viel schwieriger, Anliegen aus der Schülerschaft zur Schulleitung zu bringen und umzusetzen.
Johanna Faubel, derzeitige Schülersprecherin der Albert-Schweitzer-Schule, steht bei einer Kick-off-Veranstaltung Rede und Antwort.
Stelle deine Arbeit als Schülersprecherin kurz vor. Welche Aufgaben hast du?
Grundsätzlich machen wir, also der SV-Vorstand, das meiste zusammen im Team. Wir leiten die Schülerratssitzungen an und organisieren sie. Als Schülersprecherin sollte ich speziell einen guten Draht zur Schulleitung haben. Außerdem muss ich viel Verantwortung übernehmen. Wenn mal eine von der SV geplante Aktion schiefgeht, muss ich das Ganze mehr oder weniger auf meine Kappe nehmen. Zudem sind wir zusammen auch für die Öffentlichkeitsarbeit der Schule über soziale Netzwerke, wie Instagram, verantwortlich. Im Großen und Ganzen kann man sagen, ich vertrete die Interessen der Schülerschaft.
Wie viel Zeit investierst du dafür?
Im Vergleich mit anderen Schülersprechern würde ich meine Zeitinvestition als mittelmäßig einschätzen. Es gab schon Schülersprecher, die noch zu Hause stundenlang gearbeitet haben, und wieder andere, die sich nur während der Sitzungen mit den jeweiligen Themen beschäftigt haben.
Welche Ziele hast du für dieses Schuljahr bezogen auf die SV? Welche Aktionen planst du/plant die SV?
Im Großen und Ganzen will ich mehr Aktionen in die Wege leiten, von denen die Schülerschaft direkt profitiert. Zum Beispiel wollen wir „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ werden; das ist ein Titel, der Schulen verliehen wird, die sich gut mit dem Thema auseinandergesetzt und den 10-Schritte-Plan befolgt haben. Außerdem planen wir dieses Jahr am Valentinstag wieder eine Lolli-Aktion, bei der jeder Schüler einen Lolli kaufen und ihn als „Liebesbotschaft“ anonym an jemanden an der Schule verschicken kann.
Wie läuft die Zusammenarbeit im SV-Vorstand ab?
Die Kommunikation läuft einen Großteil der Zeit über eine WhatsApp-Gruppe, in der nur die zwei Sek1- und die drei Schülersprecher vertreten sind.
Welche Rolle spielt Alexander Möller als Verbindungslehrer?
Herr Möller ist total wichtig für uns. Er ist sowas wie unser „Archiv“. Er hat mehr Erfahrung als alle von uns zusammen, er ist unsere Aufsichtsperson, er sorgt also dafür, dass uns während der Treffen und Sitzungen nichts passiert. Außerdem hat er die rechtliche Lage im Blick, also was wir dürfen und was nicht. Zum Beispiel können wir nicht einfach auf Instagram posten, was wir wollen, wir dürfen den Ruf der Schule damit nicht beschädigen.
Seit wann bist du in der SV aktiv?
Ich bin jetzt seit vier Jahren in der SV und habe schon verschiedene Ämter hinter mir: Ich war schon Beisitzerin, KSR (Kreisschülerrats) – Delegierte, und jetzt Schülersprecherin. Am meisten gefallen hat mir die Zeit als KSR – Delegierte, weil man sich über die Schule hinaus mit anderen Schulen und deren Schülersprechern austauschen konnte.
Welche Projekte/Aktionen sind dir besonders in Erinnerung geblieben?
Am meisten in Erinnerung geblieben ist mir das „Public Viewing“, das 2021 während der Corona Pandemie unter den Schülersprechern Benjamin Strowitzki und Henry Schier durchgeführt wurde. Damals wurde eine große Leinwand auf dem Schulhof aufgebaut und das EM-Spiel Deutschland gegen Portugal gemeinsam unter Corona-Auflagen geschaut. Übrigens hat Deutschland dieses Spiel 4 zu 2 gewonnen.
Bei der letzten Schul- und Sek1-Sprecher-Wahl musste Alexander Möller die Schülerschaft ja mehrmals aufrufen, sich für die Wahl aufzustellen. Was denkst du, woran das liegt?
Seit der Corona Pandemie ist die SV Arbeit „eingeschlafen“, es werden weniger Projekte geplant und durchgeführt. Es kann auch an einer schlechten Öffentlichkeitsarbeit unsererseits liegen. Ich glaube, die Schülerschaft bekommt so weniger mit, wie toll es sein kann, in der SV mitzuarbeiten.
Inzwischen arbeitet die SV wieder an vielen interessanten Projekten, die in der Schülerschaft sicherlich großen Zuspruch finden und mehr Schüler dazu bewegen, in der SV mitzuarbeiten.