Solidarität mit Israel
Kundgebung in Alsfeld am 4. November mit Vertretern aus Politik und Kirche
Die Presse-AG der Albert-Schweitzer-Schule hat sich in ihrem ersten Projekt mit Themen ihrer Wahl beschäftigt. Hier ging es um den Krieg in Israel und Gaza.
Von Luise Heinz
Seit dem 7. Oktober 2023 herrscht in Israel Krieg. Aber wieso eigentlich?
1948 gründete das jüdische Volk den Staat Israel, nachdem die Vereinten Nationen 1947 die Teilung des ehemals britischen Mandatsgebietes in einen arabischen (Palästina) und einen jüdischen Staat (Israel) beschlossen hat. Biblischer Überlieferung zufolge lebten dort bereits während der Bronzezeit jüdische Stämme. 1994 wurden palästinensische Autonomiegebiete, die bis heute völkerrechtlich nicht als Staat anerkannt werden, in Israel eingerichtet. Doch es gab nie palästinensische Bereiche – als Palästina ist die gesamte Region dort bezeichnet worden, in der schon immer Juden, Christen und auch Moslems gelebt haben. Da dies den Palästinensern nicht gefällt und sie einen Nationalstaat wollen, gibt es bis heute einen andauernden Konflikt mit Israel. Dies ist also ein Konflikt in der Region Palästina, welcher Mitte des 20. Jahrhunderts zwischen Juden und Arabern entstand. Nach den Kriegen, die die arabischen Nachbarstaaten gegen Israel nach der Gründung geführt haben, hat Israel den Gaza-Streifen und andere, nach dem Teilungsplan und der Zwei-Staaten-Lösung für die Palästinenser vorgesehenen Gebiete im Gaza-Streifen besetzt und dort jüdische Siedlungen errichtet. 2005 hat Israel die jüdischen Siedlungen aber geräumt und abgebaut. Somit haben sie diese Gebiete den Palästinensern zur Selbstverwaltung überlassen. Das Westjordanland hält Israel weiterhin besetzt und errichtet dort seit 1967 immer mehr Siedlungen. Vor allem die radikal-islamistische Hamas, die eine vollständige Vernichtung Israels fordert und eine Zwei-Staaten-Lösung ablehnt, lässt diesen Konflikt nicht in Vergessenheit geraten und beschießt Israel regelmäßig mit Raketen. Als Anführer der Hamas gilt seit 2017 Sinwar, welcher auch als Drahtzieher des Großangriffs auf Israel am 7. Oktober gilt. Dies ist das fünfte Mal seit 2008, dass es zwischen der Terrororganisation Hamas in Gaza und dem israelischen Militär zu einer Eskalation kommt. Dieser Angriff erschütterte die Welt, da er mit einer unbeschreiblichen Brutalität stattfand. Außerdem ist Israel ein starkes Wirtschaftsland, das auch mit Deutschland einen guten Handel betreibt. Doch durch den jetzigen Krieg kann Israel weniger handeln und ist somit auch wirtschaftlich eingeschränkt.
Mittlerweile gab es schon Entwicklungen in diesem Krieg. Es konnten 110 Geisel im Austausch für palästinensische Gefangene in Israel freigelassen werden. Außerdem hat eine Waffenruhe stattgefunden.
Am 4. November gab es in Bezug zu diesem Krieg eine Kundgebung, welche von den Vogelsberger Parteien und Kirchen organisiert wurde. Viele Menschen nahmen daran teil. Den Anfang machte der Erste Kreisbeigeordnete und designierte Landrat Dr. Jens Mischak. Zunächst begrüßte er alle und sprach dann die ersten Worte zum Krieg: „Unsere Solidarität gehört Israel und seinen Bürgerinnen und Bürgern.“ Er betonte, dass Jüdisches Leben zu schützen eine deutsche Aufgabe ist und dass die Geiseln Hilfe verdienen. Peter Heidt, FDP, Sprecher für Menschenrechte und humanitäre Hilfe und außerdem Mitglied im Deutschen Bundestag, hielt die zweite Rede an diesem Tag. Er stehe fest an der Seite Israels und der jüdischen Menschen: „Das Ziel der Hamas ist klar. Sie wollen die Juden vernichten.“ Danach sagte Lawrence de Donges-Amiss-Amiss, Mitglied im Vorstand der jüdischen Gemeinde Gießens, ein paar Worte zu dem Krieg. Auch Uwe Becker, Beauftragter der Hessischen Landesregierung für Jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus, zudem auch Staatssekretär für Bundes- und Europaangelegenheiten in Hessen, hielt auf der Kundgebung eine Rede. Er ist der Meinung, dass der 7. Oktober tatsächlich der dunkelste Tag für Israel sei. Er sprach außerdem auch über die menschenverachtenden Dinge, welche die Hamas den Juden angetan haben, und will dafür sorgen, dass rote Linien auch rote Linien sind. „Antisemitismus ist keine Theorie, es ist Judenhass“ so Pfarrer Peter Remy, der ebenfalls auf die Situation in Israel einging. Danach legte er noch eine Schweigeminute ein. Als Letztes gab es ein Abschlussstatement von Dr. Jens Mischak.
Anmerkung der Autorin: Unter den Besucherinnen war ich die einzige in dieser Altersgruppe und finde es schade, dass sich so wenige Jugendliche für so ein großes Thema interessieren. Der Israelkonflikt ist für mich sehr interessant, da es ja auch etwas mit unserer Vorgeschichte zu tun hat und man vieles gar nicht richtig mitbekommt, wenn man keine Nachrichten hört.