„Was geht nach der Zehn?“
Albert-Schweitzer-Schule und Max-Eyth-Schule informieren Zehntklässler über „Wege in den Beruf“
Die zehnte Klasse kann für Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums richtungsweisend sein, denn erstmals in ihrem Schulleben tun sich Zukunftsperspektiven auf, die entscheidend sein können: Während die meisten weiter ihren Weg an dem Gymnasium verfolgen und die Allgemeine Hochschulreife, also das Abitur, anstreben und danach auf den Ausbildungsmarkt oder an die Uni gehen, können sie die Schule nach der Jahrgangsstufe 10 auch mit dem Abschluss der Mittleren Reife verlassen und eine Ausbildung beginnen. Zwischen diesen beiden Möglichkeiten gibt es aber noch viel mehr, wie Antje Stein, an der Albert-Schweitzer-Schule verantwortlich für die Berufsorientierung in der Sekundarstufe 1, im Rahmen einer Infoveranstaltung erläuterte. „Wege in den Beruf“ zeigten hier Michael Rausch, Berufsberater der Agentur für Arbeit und Friedhelm Walther, Schulleiter der Max-Eyth-Schule, auf.
„Was geht nach der Zehn?“ Rausch skizzierte die Möglichkeiten, die zum einen in einer Berufsausbildung liegen. Denn auch diese bietet viele Perspektiven wie Weiterbildungen zum Fachwirt, Techniker oder Meister. In Hessen kann eine erfolgreich abgeschlossene Ausbildung sogar zum Bachelor-Studium in spezifischen Fächern führen. „Eine Ausbildung ist also eine gute Grundlage für Erfolg im Berufsleben“, so ein Fazit. Zum anderen bietet nach der zehnten Klasse die Fachoberschule eine weitere Möglichkeit, sich auf das Berufsleben und einen qualifizierten Abschluss, nämlich die Fachhochschulreife, vorzubereiten. „Hier mischen sich schulische und praktische Anteile“, führte der Experte aus. Gut zu wissen: Sollte man diese Schulform anstreben, benötigt man einen Praktikumsplatz, den man am besten jetzt schon sucht.
Auch zum Allgemeinen Abitur führen verschiedene Wege: Klassisch der Verbleib an dem Allgemeinbildenden Gymnasium oder der Wechsel zu einem Beruflichen Gymnasium, in dem es eine andere Gewichtung von Hauptfächern gibt, wie Friedhelm Walther ausführte.
Das Berufliche Gymnasium – in Alsfeld die Max-Eyth-Schule mit den Schwerpunkten Informatik, Pädagogik und Gesundheit – könne mit den LKs in den entsprechenden Fächern bereits gute Vorarbeit leisten, wenn man schon wisse, dass man später einen Beruf aus diesen Themenfeldern ergreifen wolle. Abgerundet werde dieses Angebot noch durch die Fächer Wirtschaft und Verwaltung sowie Umwelttechnik an der Vogelsbergschule in Lauterbach. Wählt man einen Bereich am Beruflichen Gymnasium, könne zum Beispiel Mathematik als Prüfungsfach entfallen, führte Walther aus, auch auf die zweite Fremdsprache können gegebenenfalls verzichtet werden. Festgelegt sei man durch die Wahl eines Schwerpunktes nach dem Abitur aber nicht, betonte der Schulleiter, denn das Abitur am Beruflichen Gymnasium ist die normale Allgemeine Hochschulreife, die jeden Studiengang ermöglicht. Walther stellte auch das andere Angebot seiner Schule vor, die viele Möglichkeiten bietet und – nicht zuletzt durch ihren Status als eine der wenigen hessischen Europaschulen – den Schülerinnen und Schülern verschiedene Auslandsaufenthalte, Praktika und Reisen ermöglichen kann. Viele relevante Schulformen wie die Fachoberschule finden sich unter dem Dach der Max-Eyth-Schule, die auch Berufsschule für verschiedene Zweige ist und mit der Ausbildung im Maßschneiderhandwerk eine weitere, hoch interessante Perspektive bietet. Friedhelm Walther sagte abschließend zu den Schülerinnen und Schülern: „Ihr habt bei uns viele Möglichkeiten und seid jederzeit zum Schnuppern eingeladen.“
Antje Stein verwies im Anschluss an die Darstellung der schulischen Möglichkeiten nach der Zehn darauf, dass auch ein Auslandsaufenthalt in der elften Klasse eine sinnvolle Möglichkeit darstellt. Auch hierzu bieten sowohl der Berufsberater als auch eine Expertin der Albert-Schweitzer-Schule, nämlich Susanne Homola, viele Informationen. Doch auch hier gilt: Wer dieses plant, muss sich zügig entscheiden.
„Macht euch jetzt schon Gedanken, was für euch, wenn ihr etwas anderes machen wollt als Abitur bei uns, die beste Alternative ist“, appellierte Stein an die Schülerinnen und Schüler der zehnten Klassen und betonte: „Aber natürlich freuen wir uns auch, wenn ihr uns alle in der Oberstufe erhalten bleibt.“ Stein verwies auch auf weitere Aktivitäten im Bereich der Beruflichen Orientierung: Direkt nach den Weihnachtsferien ermöglicht die EDAG in Fulda an vier Tagen einen Einblick in vier Berufe. Die Stunde schloss – wie könnte es anders sein – mit einer Hausaufgabe, und die lautete: Über den Beruf nachdenken.
Text und Bilder: Traudi Schlitt