Weihnachts-Potpourri
Die Presse-AG der Albert-Schweitzer-Schule hat sich eine Stunde lang Gedanken gemacht zu weihnachtlichen Themen ihrer Wahl. Herausgekommen ist ein interessantes Weihnachtspotpourri, das von bekannten Akteuren über viele Bräuche bis hin zum Alsfelder Weihnachtsmarkt führt.
Die Geschichte des Adventskalenders
Von Maja Happ
Der Adventskalender ist bei vielen Menschen bekannt, dennoch gibt es ihn noch nicht wirklich lange.
1838 hat alles begonnen. Johann Heinrich Wichern, welcher der Leiter des evangelischen Knabbenrettungshauses (also eines Kinderheims) in Hamburg war, wurde von den Kindern oft gefragt, wann denn nun Weihnachten ist. Irgendwann kam er dann auf die Idee, wie er die verbliebenen Tage darstellen könnte, damit nicht mehr immerzu gefragt wird. Seine Idee war es, ein altes Rad eines Wagens und einen Holzkranz zu nehmen. Auf dieses Konstrukt steckte er zwanzig kleine rote Kerzen und vier große weiße Kerzen. In der Adventszeit durften die Kinder immer eine rote Kerze anzünden. An den Advents-Sonntagen wurde eine weiße Kerze angezündet. Diese Idee wurde bald auch in katholischen Kirchen aufgegriffen, da es in der Adventszeit jeden Tag Adventsandachten gab. Aber auch evangelische Eltern kamen hatten ca. ab dem Jahr 1840 Ideen, um ihren Kindern zu veranschaulichen, wie lange es noch bis Weihnachten dauert. Es gab viele verschiedene Darstellungsmethoden, meistens wurden nach und nach 24 weihnachtliche Bilder an die Tür gehangen. Eine weitere Darstellungsform war, dass mit Kreide 24 Striche an die Wand gemalt wurden und die Kinder jeden Tag einen wegwischen dürfen. Noch oft benutzt wurde das Adventsbäumchen, dort durften Kinder jeden Tag eine kleine Fahne oder einen Stern mit Bibelversen an das Bäumchen hängen. Da aber auch die Kinder der katholischen Eltern wissen wollte, wie lange es noch bis Weihnachen dauerte, dachten sich deren Eltern aus, dass die Kinder, wenn sie sich gut benommen haben, einen Strohhalm in die Krippe legen durften. In manchen Klosterschulen wird dies noch heute so gemacht. Die ,,Himmelsleiter“ wurde in Österreich eingeführt, dort bewegt sich das Christkind jeden Tag eine Sprosse weiter nach unten, dies soll verdeutlichen, dass Jesus Christus auf die Erde kam. Im skandinavischen Raum kam man auf die Idee der Adventskerze, diese hatte 24 Abschnitte und an jedem Tag brannte sie bis zum nächsten ab. Und auch die Weihnachtsuhren wurden am Ende des 19. Jahrhunderts eingeführt. Die Weihnachtsuhr war eine runde Scheibe, welche in 24 Teile aufgeteilt ist. Jeder dieser Teile hatte entweder einen Liedtext oder ein Bild. Jeden Tag wurde dann ein Zeiger bewegt auf die nächste Zahl. Der Adventskalender entwickelte sich noch weiter und 1902 wurde der erste gedruckte Adventskalender veröffentlicht. Bald gab es auch Adventskalender, die mit Schokolade gefüllt wurden.
In der heutigen Zeit gibt es viele verschiedene Adventskalender für viele verschiedene Altersgruppen und unterschiedliche Vorlieben und Interessen. Es gibt zum Beispiel verschiedene Spielzeug-Adventskalender, Tee-Adventskalender, Rätsel- Adventskalender und vieles mehr, das den Kindern und den Erwachsenen die Zeit bis Weihnachten deutlich und vielleicht auch ein wenig kürzer macht.
Fantasievolle, selbstgebastelte Adventskalender sind heute sehr beliebt. (Bild: © Unsplash/Bianca Ackermann)
Wer war eigentlich der Nikolaus?
Von Luise Heinz
Der Nikolaus hat einen eigenen Feiertag, nämlich den 6. Dezember. Der Brauch an diesem Tag ist, dass die Kinder am Vorabend ihre geputzten Stiefel vor die Tür stellen. Nachts besucht dann der Nikolaus die Häuser und hinterlässt kleine Geschenke und Leckereien wie Schokolade, Lebkuchen und Nüsse. Als Gehilfe vom Nikolaus gilt Knecht Ruprecht. Er besucht zusammen mit dem Nikolaus die Häuser der Kinder, aber mit einem Unterschied: Knecht Ruprecht bestraft die unartigen Kinder.
Doch hinter diesem Nikolaus steckt ein wahrer Mensch, welcher ca. 270-343 nach Christus gelebt hat. Es heißt, er wurde mit 19 Jahren zum Priester geweiht. Daraufhin wurde er Abt des Klosters Sion in der Nähe von Myra, ein Ort in der heutigen Türkei. Er war überall sehr beliebt, da er immer freundlich zu den Leuten war und jedem half. Die Legende sagt, dass er einmal bei einer Familie vorbeikam. Der Vater und seine drei Töchter waren sehr arm und hatten kein Geld für neue Kleidung und Essen. Deshalb beschloss der Nikolaus, ihnen zu helfen. In der Nacht schlich er sich zum Haus der Familie und warf einen Goldklumpen durchs Fenster. Dieser landete im Schuh. Dies freute die Familie natürlich sehr. Die Nächte darauf tat Nikolaus das Gleiche. Beim dritten Mal erwischte der Vater den Nikolaus, doch er versprach ihn nicht zu verraten. So kam es dazu, dass die Kinder bis heute ihre Stiefel vor die Tür stellen.
Und was ist mit dem Weihnachtsmann? Die Gestalt des Weihnachtsmannes geht vor allem auf die Legenden um den heiligen Nikolaus zurück. Er ist aber keinesfalls mit diesem gleichzusetzen. Der Weihnachtsmann verkörpert die Eigenschaften des Nikolaus‘ und Knecht Ruprecht.
Jenseits des rotgewandeten Weihnachtsmannes dürfte diese Erscheinung dem eigentlichen eher entsprechen. (Bild: © CC – DURMERSHEIM)
Weihnachtsbräuche aus aller Welt
Von Emma-Sophie Herget
Weihnachten – bei uns gehören Weihnachtsbaum, Lebkuchenmann und Krippe zum Standard. Doch wie sehen die Weihnachtsbräuche in anderen Teilen der Welt aus? Wir machen eine kleine Reise: In Tschechien und der Slowakei ist es Brauch an Heiligabend für eine fremden oder unerwarteten Gast einzudecken, denn zu Weihnachten kann man nie wissen …
Nicht nur der Weihnachtsmann, sondern auch dreizehn Weihnachtskerle, die sogenannten „Jólesveinar“ kommen in Island zu Besuch. Sie sind – wie man es in Island erwarten kann – waschechte Trolle und ihre Zeit beginnt genau dreizehn Tage vor Weihnachten.
Die Kinder in Griechenland bekommen ihre Geschenke am 31. Dezember, dem Basilius-Tag. Außerdem wird zu Weihnachten das Christusholz verbrannt, es ist das beste Holz, dass man finden konnte und es soll das Christuskind in der kalten Krippe in Bethlehem warmhalten.
In Schweden wird am 13. Dezember traditionell der Lucia-Tag gefeiert. Für diesen Tag werden im ganzen Land Lichterköniginnen gewählt. In Familien ist es oft die älteste Tochter. Mit dieser Tradition gedenken die Schweden der Heiligen Lucia. Sie war eine Märtyrerin, die der Legende nach Christen Essen brachte, die sich in römischen Katakomben versteckten. Um den Weg zu beleuchten, aber die Hände frei zu haben, setzte sich die mutige Wohltäterin einen Kranz aus Kerzen auf den Kopf.
Ein alter Brauch in Bolivien ist an einem zuvor errechnetem Datum Samenkörner in Töpfe einzupflanzen. Man hofft, dass es genau an Heiligabend grün aus den Töpfen sprießt.
Aber egal, wo und mit welchen Traditionen man feiert, wichtig ist doch nur das man eine schöne Zeit mit seinen Liebsten hat.
Kerzenschein gehört bei allen Nationen zum Fest. (Bild © Christina Zetterberg auf Pixabay)
Weihnachtliches Ambiente am Marktplatz in Alsfeld
Von Leonie Kalbfleisch
Seit etwa 600 Jahren gibt es in Deutschland Weihnachtsmärkte. Und so hat sich auch Alsfeld entschieden, erneut einen solchen zu veranstalten. Vom 8.- 17. Dezember konnte der kleine Weihnachtsmarkt am Marktplatz kostenlos besucht werden.
Natürlich bot der zehntägige Weihnachtsmarkt auch reichlich für die kleinen Gäste an. Ein Kinderkarussell, eine Bastelbude und der Nikolaus ließen die Augen der Kinder strahlen. Außerdem bot der Markt weitere 18 Stände an. Dort wurde Essen, Dekoration, Keramik, Schmuck und bestimmt auch das ein oder andere Weihnachtsgeschenk angeboten.
Täglich fand ein individuelles Programm statt, wie zum Beispiel die Vorstellung der Marktspielgruppe, welche ein Märchen präsentierte.
Da der Weihnachtsmarkt viel Zuspruch bekommt, kann man davon ausgehen, dass es ihn auch im nächsten Jahr wieder geben wird.
Ein Blick über die Buden auf die beleuchten Gebäude am Marktplatz. (Bild © Traudi Schlitt)