• Verfasser: J. Merle
  • Thema: Allgemein
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Erasmus+-Austausch: Eine Woche voller Wasser, Wissenschaft und neuer Freundschaften

Ende Oktober war an der Albert-Schweitzer-Schule richtig was los: 15 Jugendliche aus Alsfeld und 15 Schülerinnen und Schüler vom Colegiul National George Coșbuc in Năsăud/Rumänien trafen sich für eine gemeinsame Erasmus+-Woche. Begleitet wurde die rumänische Gruppe von vier Lehrkräften, unter ihnen die stellvertretende Schulleiterin. Das Projekt stand unter dem Motto „Clean Water, Clean Future – Protecting Quality Together“ und drehte sich rund um sauberes Wasser und Umweltschutz.

Untergebracht waren die rumänischen Gäste in Gastfamilien – eine Erfahrung, die viele von ihnen besonders beeindruckte. Der Einblick in den deutschen Alltag führte schnell zu Gesprächen, gemeinsamen Mahlzeiten und ersten Freundschaften. Schnell verabredeten sich die Jugendlichen außerhalb des offiziellen Programms und unternahmen gemeinsam Aktivitäten, die von kleinen Stadtbummeln bis zu gemütlichen Treffen reichten.

Zum Auftakt der Woche lernten die rumänischen Schüler die Albert-Schweitzer-Schule und die Region durch Präsentationen kennen, bevor ihre deutschen Austauschpartner sie durch die Schule und Alsfeld führten. Die Stadtführungen hatten die Jugendlichen selbst vorbereitet, sodass die Gäste nicht nur historische Fakten, sondern auch Insiderwissen ihrer Gastgeber entdeckten.

Am nächsten Tag standen Experimente zur Gewässerreinigung auf dem Programm. In Kleingruppen probierten die Jugendlichen verschiedenste Methoden aus und stellten fest, wie aufwendig es ist, verunreinigtes Wasser wieder sauber zu bekommen. Der darauffolgende Tag führte die Gruppe zum Biologikum Mittelhessen des Forschungszentrums Neu-Ulrichstein, wo sie Gewässerproben untersuchten, Arten bestimmten und erfuhren, wie empfindlich aquatische Lebensräume auf Veränderungen reagieren.

Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch der Kläranlage Lauterbach. Hier verfolgten die Schülerinnen und Schüler den Weg des Abwassers durch die verschiedenen Reinigungsstufen und wurden überrascht, wie viel Technik nötig ist, um am Ende klares Wasser zu erhalten.

Direkt im Anschluss ging es ins historische Alsfelder Rathaus, wo der Erste Stadtrat Berthold Rinner die Gruppe herzlich empfing. Der Rathausbesuch entwickelte sich zu einem besonders eindrucksvollen Programmpunkt. Berthold Rinner nahm sich viel Zeit, um die Jugendlichen durch das Fachwerkgebäude zu führen und ihnen die Bedeutung des Rathauses für die Stadtgeschichte zu erklären. Er berichtete von der Bedeutung des Rathauses für die Stadt, die politischen Ziele Alsfelds vor allem in Bezug auf Europa sowie der besonderen Architektur des Hauses, das zu den berühmtesten Fachwerkbauten Deutschlands zählt. Im historischen Sitzungssaal durften die Jugendlichen auf den Stühlen Platz nehmen, auf denen sonst politische Entscheidungen getroffen werden, und erfuhren, wie kommunale Politik funktioniert. Auch das Trauzimmer wurde gezeigt. Die Schülerinnen und Schüler nutzten die Gelegenheit, zahlreiche Fragen zu stellen. Geduldig und humorvoll beantwortete Rinner alle Fragen und betonte, wie wichtig europäische Begegnungen wie dieser Austausch für das Miteinander sind.

Am Ende der Woche durften natürlich auch Kultur und Spaß nicht fehlen. Ein Ausflug nach Fulda mit Stadtführung und Dom-Besichtigung brachte neue Eindrücke, und abends trafen sich die Jugendlichen schließlich zu einer fröhlichen Halloween-Party, bei der viel gelacht und Abschied genommen wurde.

Die Woche zeigte eindrucksvoll, wie schnell Jugendliche über Ländergrenzen hinweg miteinander in Kontakt kommen, gemeinsame Interessen entdecken und neben neuem Wissen auch echte Freundschaften mit nach Hause nehmen. Umso größer ist nun die Vorfreude, denn der Gegenbesuch der Albert-Schweitzer-Schule ist für März 2026 geplant – und alle sind gespannt auf das ihnen noch unbekannte Land.

Text und Bilder: Katja Körner