Duales Studium, ja oder nein?

Schülerinnen und Schüler der Albert-Schweitzer-Schule Alsfeld bekommen Informationen und Einblicke rund um das Duale Studium

Von Jörn Sündermann

Nach dem Abitur stehen für die Schülerinnen und Schüler in der Regel drei Wege offen: Sie können eine Ausbildung absolvieren, ein klassisches Studium beginnen oder dual studieren.

Ein Duales Studium integriert neben dem theoretischen Lernen an einer Hochschule entweder eine Berufsausbildung oder auch bereits erste Berufspraxis. Diese Möglichkeit wird immer beliebter und immer mehr Schülerinnen und Schüler entscheiden sich für diesen Weg. Dennoch wissen viele nicht, welcher Weg der richtige ist.

Deshalb fand an der Albert-Schweitzer-Schule in Alsfeld eine Informationsveranstaltung statt, bei der die Schülerinnen und Schüler der zwölften Klasse mehr darüber erfahren konnten. Eröffnet wurde die Veranstaltung durch den Leiter der Oberstufe Holger Palm. Er begrüßte Michael Rausch von der Agentur für Arbeit in Gießen, der für die Berufs- und Studienberatung zuständig ist. Dieser hatte zusätzlich fünf Gäste eingeladen – vier dual Studierende und eine Personalplanerin.

Zu Beginn bekamen die Schülerinnen und Schüler allgemeine Informationen über das Duale Studium von Michael Rausch. Er erklärte, dass man für das Duale Studium entweder das Abitur oder eine Fachhochschulreife benötigt. Zudem muss man ein Unternehmen finden, das mit einem einen Arbeits- oder Ausbildungsvertrag abschließt. Außerdem erklärte Michael Rausch, dass im Duales Studium der gleiche Bachelor-Abschluss wie im klassischen Studium erreicht wird. Im Anschluss ist auch ein Masterstudium möglich. Zudem bekommt man gleich eine gewisse Berufserfahrung und eine Vergütung. Auch wenn es immer mehr Studiengänge als duales Angebot gibt, ist nicht jeder Studiengang als Dualer Studiengang verfügbar.

Nach dieser Einführung stellten sich die fünf Gäste vor. Sie berichteten von ihrem Dualen Studiengang und ihren persönlichen Erfahrungen. Insgesamt war die Informations-Veranstaltung in Blöcke mit verschiedenen Themen unterteilt. Zuerst erzählten die Gäste, warum sie sich für ein Duales Studium entschieden haben und wie sie auf diese Möglichkeit aufmerksam geworden sind. Man erfuhr, dass einige durch Verwandte auf ein Duales Studium aufmerksam geworden sind und andere wiederum unschlüssig waren, wie ihr weiterer Weg nach dem Abitur aussehen sollte.

Nach dem Sammeln von Infos folgt das Bewerbungsschreiben, zu dem die Personalplanerin Jacqueline Becker viele Informationen gab: Besonders wichtig sind der Lebenslauf und die Zeugnisse. Unentschuldigten Fehlstunden im Zeugnis wirken sich negativ bei der Bewerberauswahl aus. Außerdem kann es sich lohnen, nicht nur ein Zeugnis, sondern mehrere Zeugnisse abzugeben, damit man einen Verlauf der Noten erkennen kann. Zusätzlich kann ein Motivationsschreiben sinnvoll sein, in dem man auf die Beweggründe für die Wahl des Berufs und des Betriebs eingehen kann. Hier können beispielsweise das soziale Engagement oder andere berufliche und ehrenamtliche Erfahrungen genauer beschrieben werden. Außerdem gab die Personalplanerin den Tipp, das Format der Bewerbung an das Unternehmen anzupassen und nicht die gleiche Bewerbung an alle Unternehmen, in denen man sich bewirbt, zu senden. Auch die sogenannten Soft Skills, die verschiedene Fähigkeiten der gesuchten Bewerberinnen und Bewerber beschreiben, sind wichtig.

Anschließend berichteten die fünf Gäste über ihre Erfahrungen während des Auswahlverfahrens. Die Auswahlverfahren werden von den Unternehmen selbst gestaltet und können daher durchaus unterschiedlich sein. In Testverfahren kann man beispielsweise sein Allgemeinwissen unter Beweis stellen. Darüber hinaus werden anhand von allgemeinen oder themenbezogenen Interviews die Schlüsselqualifikationen der Bewerber abgeprüft. Um hier zu bestehen, sollten sich die Jugendlichen im Rahmen der Vorbereitung mit der Philosophie und den Schwerpunkten der Unternehmen beschäftigen.

Im weiteren Verlauf erzählten die Eingeladenen über das Duale Studium in der Hochschule und dem Unternehmen. Hier gibt es unterschiedliche Modelle für die zeitliche Organisation. So können die Vorlesungen entweder an einzelnen festgelegten Tagen erfolgen oder im Blockmodell. Hierbei wechseln sich mehrmonatige Theoriephasen an der Hochschule und Praxisphasen im Betrieb ab. Zudem bekamen die Schülerinnen und Schüler einen Einblick, wie die dual Studierenden bezahlt werden.

Am Ende dieser Veranstaltung hatten die Schülerinnen und Schüler viele Informationen über das Duale Studium erhalten und können diese jetzt in ihre weiteren Entscheidungen berücksichtigen.

Text und Bild: Jörn Sündermann, Presse-AG